Page 153 - 157 Auktion - B&M Bremen
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1426 Altmeister um 1700. Verklärung Christi. Öl/Schieferplat- te. 52 x 51,5 cm / R. 62 x 61,5 cm. Durchgehender vertikaler Sprung in der Platte, rest.- Der Künstler kombiniert die Ver- wandlung Christi auf dem Berg Tabor, während seine Jünger Petrus, Jakobus und Johannes in Schlaf fallen, mit dem Sakra- ment der Eucharistie, indem Christus der Becher Wein gereicht wird. Das Werk verweist demnach darauf, dass auch er ein Geschöpf Gottes ist, wie in der kirchlichen Liturgie Brot und Wein nicht nur für den Leib Christi, sondern für die Schöpfung insgesamt stehen. 1200,-
ßerordentliches Werk.
4000,-
1426
Altmeister
1425
1425 Wohl Flämischer Meister, 17. Jh. Kreuzaufrichtung Christi. Öl/Lw, doubliert. Unsign. 66 x 51 cm / R. 81 x 64 cm. Darge- stellt ist der Moment, in dem das Kreuz mit Christus - Hammer und Nägel für die Kreu- zigung liegen noch im Vordergrund - von vier kräftigen Schergen und dem römischen Soldaten Longinus in Rüstung, mit Hilfe von Seilen und einer Leiter auf dem Hügel von Golgotha aufgerichtet wird. Rechts neben dieser Gruppe steht etwas isoliert Maria mit rotem Kleid und blauem Manteltuch beklei- det, in einer sich im Leid ergebenden Pose. Zu ihren Füßen stehen Schale und Karaf- fe, hinter ihr be nden sich die fassungs- lose Maria Magdalena und Johannes, der sie in ihrem Schmerz stützt. Rechts geht der Blick über eine hügelige Landschaft mit Stadtsilhouette. Stilistisch auffällig ist, dass die wichtigen Personen der Komposi- tion besonders erhellt sind, gleichsam eine Lichtspirale von links unten nach links oben bilden: beginnend mit der Rückenpartie des Schergen links, über den mittleren Helfer, hin zum Körper Christi. Hier handelt es sich sowohl um ein malerisches Stilmittel, als auch um die christliche Symbolik - Chri- stus als Licht. Das Licht des Körpers Christi spiegelt sich im entsetzten Gesicht Marias, wobei die helle Kopfbedeckung des Scher- gen in der Mitte gleichsam eine Brücke bil- det. Der Ausblick auf den hell erleuchteten Hintergrund verspricht Hoffnung. Beeindru- ckend sind die individuellen Gesichtszüge der einzelnen Personen, die Modellierung von Körpern und Stoffen, wobei die Dar- stellung der Landschaft nachrangig ist. Die Qualität des Gemäldes spricht für einen Meister des Goldenen Zeitalters - ein au-
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